Publikationen
900 Jahre Stadt Freiburg, 500 Jahre Stadtrechtsreformation. Ergebnisse, Kontexte und offene Fragen der Stadtrechtsgeschichte
Der Tagungsband dokumentiert die öffentliche Veranstaltung des Stadtarchivs Freiburg, des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte I und Abteilung Landesgeschichte am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie des Instituts für Rechtsgeschichte und geschichtliche Rechtsvergleichung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zu den zeitgleichen Jubiläen 900 Jahre Stadt Freiburg im Breisgau und 500 Jahre Stadtrechtsreformation Freiburg. Die Geschichte des Freiburger Stadtrechts ist in den beiden Phasen seiner Entwicklung von weit überregionaler Bedeutung. Das mittelalterliche Stadtrecht, von den Anfängen Freiburgs im 12. Jahrhundert mit seiner frühen Privilegierung des Marktes durch den Zähringer Konrad im Jahr 1120, über den Stadtrodel von 1218 bis hin zum großen Stadtrecht von 1293, sucht in seiner Zeitstellung und seiner eminenten Schriftgebundenheit seinesgleichen. Ebenso bedeutsam für die Frühe Neuzeit ist die im Jahr 1520 zum Abschluss gekommene Stadtrechtsreformation des Rechtshumanisten Ulrich Zasius.
Jürgen Dendorfer, Andreas Jobst und Frank L. Schäfer (Hgg.): 900 Jahre Stadt Freiburg, 500 Jahre Stadtrechtsreformation. Ergebnisse, Kontexte und offene Fragen der Stadtrechtsgeschichte (Freiburger Rechtsgeschichtliche Abhandlungen. NF 85), Berlin 2024.
Neue Rahmungen – Die Anfänge Freiburgs im europäischen Kontext. Archäologische und historische Perspektiven
Freiburgs Gründungsgeschichte ist seit dem 19. Jahrhundert intensiv erforscht worden. Als auf der grünen Wiese gegründete Stadt galt sie lange als paradigmatisches und frühestes Beispiel einer planmäßigen Anlage durch die Zähringer. Dieses Bild haben neuere Forschungen relativiert, wobei sich insbesondere der ausschließliche Vergleich mit Städten im Reich als hinderlich herausgestellt hat. Denn die Zähringer besaßen weitreichende Verbindungen nach Wallonien und Flandern, in das Rhônetal und nach Oberitalien. Dies zu berücksichtigen, eröffnet nun neue Perspektiven.
Der Band konzentriert sich beim Vergleich auf die europäischen Stadtwerdungen des hohen Mittelalters, auf spezifisches Expertenwissen im Bereich von Technik und Infrastruktur sowie auf die Ausformung städtischer Räume. So sollen anlässlich des Stadtjubiläums 1120–2020 die Konturen der Freiburger Stadtwerdung deutlicher hervortreten.
Sebastian Brather und Jürgen Dendorfer (Hgg.): Neue Rahmungen – Die Anfänge Freiburgs im europäischen Kontext. Archäologische und historische Perspektiven (Archäologie und Geschichte 23), Ostfildern 2023.
Zisterzienser und Zisterzienserinnen am Oberrhein (12. bis 14. Jahrhundert)
Das elsässische Kloster Lützel hatte durch die Gründung von Tochterklöstern eine enorme Ausstrahlung auf den ganzen südlichen Oberrhein. Da Zisterzen ordenstypische Prägungen aufwiesen und zugleich in Konkurrenz mit anderen geistlichen Gemeinschaften standen, bildet das Filiationsnetz einen sinnvollen Raum des Vergleiches.
Der Band nimmt in guter landesgeschichtlicher Tradition acht Männer- und fünf Frauenklöster des Zisterzienserordens in den Blick, um die Konturen der einzelnen Klöster im Vergleich mit anderen herauszuarbeiten. Die Beiträge des ersten Teils geben einen strukturierten Überblick über die Zisterzienserklöster am Oberrhein mit Seitenblicken auf die Nachbarregionen in Norden, Süden und Osten. Der zweite Teil nähert sich den zisterziensischen Realitäten in der Region über die Erörterung übergreifender Fragestellungen.
Jürgen Dendorfer und Steffen Krieb (Hgg.): Zisterzienser und Zisterzienserinnen am Oberrhein (12. bis 14. Jahrhundert) (Oberrheinische Studien 45), Ostfildern 2023.
Tenere et habere. Leihen als soziale Praxis im frühen und hohen Mittelalter
Seit mehr als zehn Jahren diskutiert die deutschsprachige Forschung über das »Lehnswesen«. Zahlreiche Beiträge haben mittlerweile gezeigt, dass es weder im frühen noch im hohen Mittelalter jenes allumfassende Ordnungsmodell war, das politische, soziale und wirtschaftliche Verhältnisse strukturierte. In dieser Forschungslandschaft, die verständlicherweise von einer Dekonstruktion der bisherigen Annahmen geprägt war, versucht der Band einen neuen Akzent zu setzen. Er erprobt, indem er von »Leihe« und »Leiheformen« spricht, ein begriffliches und analytisches Instrumentarium, das engführende feudo-vasallitische Deutungen zu vermeiden helfen soll. Die Autorinnen und Autoren des Bandes, der aus der Arbeit mehrjähriger Treffen in Freiburg und Tübingen hervorgegangen ist, untersuchen dazu ein breites Panorama von Quellen von der Karolingerzeit bis ins 13. Jahrhundert.
Jürgen Dendorfer und Steffen Patzold (Hgg.): Tenere et habere. Leihen als soziale Praxis im frühen und hohen Mittelalter (Besitz und Beziehungen. Studien zur Verfassungsgeschichte des Mittelalters 1), Ostfildern 2023.
Auf Jahr und Tag. Orte im mittelalterlichen Freiburg
Wer weiß schon, wo früher die Universität untergebracht war und dass die Gerichtslaube gar nicht die mittelalterliche Gerichtslaube ist? Oder wo sich die Elendenherberge befand und wo überall in der Stadt Friedhöfe waren? Die Autorinnen und Autoren nehmen kenntnisreich und gut lesbar die Geschichte ausgewählter Freiburger Orte in den Blick – neben inzwischen verschwundenen auch bekannte wie den Schlossberg, das Münster, die Bächle oder das Historische Kaufhaus.
Nicht nur historische Ereignisse und Personen bestimmen die Geschicke einer Stadt, sondern auch ihre Topografie, deren markanteste Elemente vor allem Gebäude, Infrastruktureinrichtungen und Plätze sind. Ausgehend von solchen konkreten städtischen Orten mit ihren spezifischen baulichen Einrichtungen nahm die Freiburger Vortragsreihe „Auf Jahr und Tag“ im Wintersemester 2021/22 die räumliche Struktur des mittelalterlichen Freiburg näher in den Blick. Diese Vorträge dokumentiert der vorliegende Band.
Heinz Krieg, Johanna Regnath, Heinrich Schwendemann, Hans-Peter Widmann, Stephania Zumbrink (Hgg.): Auf Jahr und Tag. Orte im mittelalterlichen Freiburg (Schlaglichter regionaler Geschichte 6), Freiburg 2022.
Die Freiburger Stadtrechte des hohen Mittelalters (1120–1293) – Edition, Übersetzung, Einordnung
Bereits 1907 wurde beschlossen, die Freiburger Stadtrechte herauszugeben. Wechselnde Bearbeiter und zwei Weltkriege verhinderten dieses Ansinnen bis heute. 1991 wurde durch Marita Blattmann ein erster Versuch unternommen, die Freiburger Stadtrechte zur Zeit der Herzöge von Zähringen zu rekonstruieren. Neue Ansätze und Methoden in der Forschung machten es jedoch zwingend notwendig, diese normativen Texte, die eine Vorbildfunktion für andere Stadtrechte im deutschen Südwesten hatten, erneut wissenschaftlich auszuwerten und zu bewerten.
Für keine andere deutsche Gründungsstadt des hohen Mittelalters lässt sich die frühe Rechtsentwicklung so detailliert nachvollziehen wie für Freiburg im Breisgau. Umso misslicher ist es, dass die Freiburger Stadtrechtstexte bislang nicht in einer einheitlichen kritischen Edition zugänglich waren. Das vorliegende Werk schließt diese Lücke. Ediert werden darin erstmals sämtliche Freiburger Stadtrechtstexte und stadtrechtsnahen Urkunden von der Marktgründung 1120 bis zum deutschen Stadtrecht von 1293, das bis zur Rechtsreform des Ulrich Zasius von 1520 in Geltung blieb. Aufgenommen wurden neben den ab 1218 erhaltenen Urkunden auch die verlorenen, aber rekonstruierbaren Stadtrechtstexte der vorangehenden Zähringerzeit, die zu den ältesten Stadtrechtstexten im deutschsprachigen Raum überhaupt gehören.
Eingeleitet wird der Band von einem Überblick über die Geschichte Freiburgs im 12. und 13. Jahrhundert und einem Beitrag, der die Spezifika der Freiburger Texte erläutert und sie in die Stadtrechtsentwicklung ihrer Zeit einordnet. Neuhochdeutsche Übersetzungen der lateinischen und mittelhochdeutschen Originale sollen die Edition auch einem breiteren Lesepublikum zugänglich machen.
Das Buch ist ab dem 16. November 2020 im Handel und kann im Stadtarchiv für 30 Euro zzgl. 4 Euro Versandkosten bestellt werden (stadtarchiv@stadt.freiburg.de).
Marita Blattmann, Jürgen Dendorfer, Mathias Kälble, Heinz Krieg (Hrsg.): Die Freiburger Stadtrechte des hohen Mittelalters (1120–1293) – Edition, Übersetzung, Einordnung (Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau 43), Freiburg 2020.
Archäologie und Geschichte der Stadt in der Zähringerzeit
Der interdisziplinäre Sammelband enthält die archäologischen und historischen Beiträge der Tagung, die am 9. und 10. März 2018 in Neuenburg am Rhein stattfand und anlässlich des Todes des letzten Zähringerherzogs Berthold V. am 18. Februar 1218 einem ,Zähringerthema‘ gewidmet war. Die Zähringer gelten als frühe und tatkräftige Gründer und Förderer von Städten, wobei der vorliegende Band anstelle einer Konzentration auf deren Geschichte die Frühphase der Entstehung und Entwicklung städtischer Kommunen im Südwesten des hochmittelalterlichen Reichs im vergleichenden Zugriff beleuchtet. Dies eröffnet einen breiteren Untersuchungshorizont, indem die ,Zähringerstädte‘ nicht isoliert gesehen, sondern in ihr räumliches und zeitliches Umfeld eingeordnet werden. Gerade mit Blick auf die Frühphase der hochmittelalterlichen Stadt erweist sich dabei die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Archäologie, der Baugeschichte und der Geschichte als fruchtbarer Ansatz. Die Stadt Neuenburg am Rhein sah sich in der Vergangenheit wie nur wenige Kommunen in Baden-Württemberg ihrer Geschichte verpflichtet, die bis hin zur fast völligen Auslöschung im Zweiten Weltkrieg immer wieder von tragischen Episoden bestimmt war. Das Bemühen um die Geschichte und deren Wertschätzung fanden ihren Niederschlag nicht zuletzt im großen Engagement der Stadt bei den archäologischen Ausgrabungen durch das Landesdenkmalamt in den Jahren 2013 bis 2015, deren erste Auswertungen ebenfalls im vorliegenden Band präsentiert werden.
Auf der Seite des Alemannischen Instituts finden Sie eine Bestellmöglichkeit.
Heinz Krieg / Stephan Kaltwasser (Hrsg.): Archäologie und Geschichte der Stadt in der Zähringerzeit (Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte 61), Freiburg/München 2019.
Von Gruppe und Gemeinschaft zu Akteur und Netzwerk? Netzwerkforschung in der Landesgeschichte
Festschriften gehören in den Geisteswissenschaften in der heutigen Zeit noch immer zu den festen Gepflogenheiten des universitären Lebenes. Die Arbeit, die mit der Veranstaltung eines Kolloquiums, dem Verfassen eines wissenschaftlichen Artikels und der Herausgabe einer gedruckten Festgabe verbunden sind, sind Bestandteile einer Danksagung an den Jubilar, sozusagen eine Gegengabe für zahllose wissenschaftliche Diskussionen, aus denen sich oft genug früchtetragende Forschungsansätze entwickelt haben. Zum 60. Geburtstag gibt es klassischerweise eine „Schülerveranstaltung“, oftmals auch eine sogenannte „Schülerfestschrift“. Nichts würde aber dem Selbstverständnis von Alfons Zettler mehr entgegenstehen als das Begriffspaar von akademischem Lehrer und Schülerinnen bzw. Schülern. Sein immer auf dem wissenschaftlichen Thema liegender Fokus erlaubt die leidenschaftliche Diskussion mit Studierenden, Promovierenden und Kolleginnen und Kollegen in gleichem Maß.
Auf der Seite des Verlags finden Sie eine Leseprobe sowie eine Bestellmöglichkeit.
Erik Beck / Eva-Maria Butz (Hrsg.): Von Gruppe und Gemeinschaft zu Akteur und Netzwerk? Netzwerkforschung in der Landesgeschichte. Festschrift für Alfons Zettler zum 60. Geburtstags (Freiburger Beiträger zur Geschichte des Mittelalters 3), Ostfildern 2019.
Zum Gedenken an Dieter Mertens
Am 4. Oktober 2014 verstarb Dieter Mertens in Freiburg, wo er seit 1991 als Ordinarius für Mittelalterliche Geschichte bis 2004 lehrte und bis zu seinem Tod forschte und publizierte. Das vorliegende Bändchen soll nicht die zahlreichen Nachrufe zusammenführen, die diem Gelehrten gewidmet wurden, sondern es dokumentiert die Reden, die seine akademischen Weggefährten,seine Schüler und Kollegen beim Trauergottesdienst in der Liebfrauenkirche zu Günterstal am 17. Oktober 2014 sowie ein Jahr später, am 13. November 2015, bei der Akademischen Gedenkfeier der Albert-Ludwig-Universität gehalten haben.
Auf der Seite des Verlags finden Sie eine Leseprobe sowie eine Bestellmöglichkeit.
Jürgen Dendorfer / Birgit Studt (Hrsg.): Zum Gedenken an Dieter Mertens. Ansprachen und Vorträge beim Trauergottesdienst und der akademischen Gedenkfeier (Freiburger Beiträger zur Geschichte des Mittelalters 2), Ostfildern 2019.
Nationales Interesse und ideologischer Missbrauch. Mittelalterforschung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Mit dem vorliegenden Band beginnen die Lehrstühle für Mittlelaterliche Geschichte und die Abteilung Landesgeschichte am Historischen Seminar der Albert-Ludwig-Universität Freiburg eine neue Publikationsreihe. Unter dem Titel „Freiburger Beiträge zur Geschichte des Mittelalters“ veröffentlichen wir künftig die Ergebnisse von Ringvorlesungen, Workshops und Tagungen, Festschriften sowie kleinere monographische Abhandlungen.
Auf der Seite des Verlags finden Sie eine Leseprobe sowie eine Bestellmöglichkeit.
Martina Backes / Jürgen Dendorfer (Hrsg.): Nationales Interesse und ideologischer Missbrauch. Mittelalterforschung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Vorträge zum 75jährigen Bestehen der Abteilung Landesgeschichte am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Freiburger Beiträger zur Geschichte des Mittelalters 1), Ostfildern 2019.
Die Zähringer. Dynastie und Herrschaft
Die Zähringer gehörten mit Staufern und Welfen zu den drei bedeutenden Fürstenhäusern im hochmittelalterlichen Schwaben. Als Herzöge von Zähringen und Rektoren von Burgund prägten sie von ca. 1100 bis zu ihrem Aussterben 1218 die Geschichte und Kultur im Raum vom mittleren Schwarzwald bis zum Genfer See. Hier setzten die Zähringer Zeichen ihrer auf Adel und Ministerialität gestützten Herzogsherrschaft durch Burgenbau und zahlreiche Stadtgründungen. Räumliche Nähe und Konkurrenz in Schwaben und Burgund führten immer wieder zu Konflikten zwischen Zähringern und Staufern, die 1198 in der Thronkandidatur des Zähringerherzogs Bertold V. gipfelten.
Thomas Zotz: Die Zähringer. Dynastie und Herrschaft, Stuttgart 2018.
Die Zähringer. Rang und Herrschaft um 1200
Das vorliegende Buch führt zum Gedenkjahr 2018, 800 Jahre nach dem Tod des letzten Zähringers, alle wesentlichen Aspekte der Zähringerherrschaft auf dem aktuellen Forschungsstand zusammen. Der Sammelband dokumentiert eine große wissenschaftliche Tagung zum Stand der Zähringerforschung, die im September 2016 in St. Peter im Schwarzwald, im Hauskloster der Zähringer, stattfand. Die historische Forschung konnte in den letzten Jahrzehnten zahlreiche neue Erkenntnisse zu diesem nur scheinbar vielbehandelten Thema ans Licht bringen. So trafen sich in St. Peter renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um sich über ihre Ergebnisse auszutauschen und auf der Basis jahrzehntelanger Forschungen ein Resümee zu ziehen.
Die Beiträge zeigen zahlreiche neue Perspektiven auf: Die Stellung der Zähringer im europäischen Rahmen, ihre Herrschaftsrepräsentation in heute noch sichtbaren, beeindruckenden Formen wie dem ersten Bau des Freiburger Münsters oder neue Erkenntnisse zur Geschichte des Böcklinkreuzes. Nicht zuletzt werfen sie am Zähringer Erbfall ganz grundlegende Fragen der Herrschaftsstruktur des Reiches um 1218 auf.
Das Buch können Sie direkt beim Alemannischen Institut erwerben. Darüber hinaus finden Sie auf der Verlagsseite eine Leseprobe (inkl. Inhaltsverzeichnis) und eine zusätzliche Bestellmöglichkeit.
Jürgen Dendorfer / Heinz Krieg / R. Johanna Regnath: Die Zähringer. Rang und Herrschaft um 1200 (Veröffentlichung des Alemannischen Instituts, Nr. 85), Ostfildern 2018.
Das Alte Bayern. Von der Vorgeschichte bis zum Hochmittelalter
Das Grundlagenwerk zur Landesgeschichte Bayerns, in der Tradition des von Max Spindler begründeten Handbuchs der bayerischen Geschichte, liegt nun in einer völlig neuen Bearbeitung vor. Die Teile zur Verfassung, Kirche und Wirtschaft der Karolingerzeit (S. 233-261) und zur inneren Entwicklung Bayern von 900 bis 1180 (S. 321-416) wurden von Prof. Dendorfer verfasst.
Auf der Verlagsseite können Sie den Inhaltsverzeichnus des Bands einsehen und das Buch bestellen.
Alois Schmid (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte Bd. I. Das Alte Bayern. Erster Teil: Von der Vorgeschichte bis zum Hochmittelalter, München 2017.
Grenzen, Räume und Identitäten - Der Oberrhein und seine Nachbarregionen von der Antike bis zum Hochmittelalter
Ein neuer, möglichst unvoreingenommener Blick auf räumliche Strukturen erweist sich als entscheidende Voraussetzung, um die Forschung von starren Vorannahmen und Modellen zu lösen. Damit gelingt es, bisherige und notgedrungen stark vereinfachende Leiterzählungen durch komplexe Rekonstruktionen zu ersetzen. Jenseits großer Linien erweisen sich räumliche Beziehungen und Strukturen als flexibel und veränderlich.
Die in diesem Band versammelten Beiträge unterstreichen, wie unterschiedlich Ansätze und Perspektiven ausfallen können, auch wenn sie sich mit dem scheinbar selbstverständlichen »Raum« befassen. In dieser Öffnung jenseits deterministischer Raumbegriffe und -vorstellungen, die auch die Geographie längst vollzogen hat, liegen neue Chancen archäologischer und historischer Studien.
Das Buch kann über die Verlagswebseite bestellt werden.
Sebastian Brather / Jürgen Dendorfer (Hrsg.): Grenzen, Räume und Identitäten - Der Oberrhein und seine Nachbarregionen von der Antike bis zum Hochmittelalter, Ostfildern 2017.
Hermann der Lahme. Reichenauer Mönch und Universalgelehrter des 11. Jahrhunderts
Hermann der Lahme (1013–1054) zählt zu den großen klösterlichen Gelehrten des Mittelalters. Als Mönch der Reichenau schuf er trotz seiner körperlichen Behinderung, beeindruckend für seine Zeitgenossen wie für spätere Generationen, zahlreiche Werke auf dem Gebiet der Geschichtsschreibung, der geistlichen Dichtung und der Artes liberales. Der Tagungsband bietet erstmals ein umfassendes Bild von Hermanns intellektueller Breite und kreativem Potential. 16 historische, philologische, kunsthistorische, musikwissenschaftliche und mathematisch-naturwissenschaftliche Beiträge konturieren das Leben, Umfeld und die Nachwirkung des Sohnes aus der Familie der Grafen von Altshausen-Veringen, der in der berühmten Bodenseeabtei unter widrigen Umständen als Geistesheld wirkte und sich dadurch einen legendengeschmückten Platz in der Nachwelt sicherte. Die Weltchronik, Auftakt für die Glanzzeit der hochmittelalterlichen Historiographie im Reich, Hermanns liturgische Dichtung und ihre Wirkungsgeschichte, sein Stellenwert in der Musik der Zeit, seine Schriften zur Rechenlehre, darunter auch zu dem im Mittelalter beliebten Zahlenkampfspiel, ferner zur Astronomie und zur Komputistik: Die Vielfalt von Hermanns Werk, zugleich Spiegel mittelalterlicher Klosterkultur, findet hier ihre angemessene Würdigung.
Heinzer, Felix/ Zotz, Thomas (Hrsg.), unter Mitarbeit von Hans-Peter Schmit: Hermann der Lahme. Reichenauer Mönch und Universalgelehrter des 11. Jahrhunderts (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B Forschungen, 208. Band) Stuttgart 2016.
817 – Die urkundliche Ersterwähnung von Villingen Schwenningen. Alemannien und das Reich in der Zeit Kaiser Ludwigs des Frommen
Die Stadt Villingen-Schwenningen feiert im Jahr 2017 das 1200-jährige Jubiläum von Villingen, Schwenningen und Tannheim. Im Jahr 817 wurden in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen die drei Stadtbezirke zum ersten Mal erwähnt. Dieser Kaiserurkunde und dem Zeithorizont ihrer Abfassung widmete sich im Jahr 2015 eine Tagung in Villingen-Schwenningen, die sowohl die wissenschaftliche Grundlage als auch den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten bildete. Gemeinsam ist es dem Stadtarchiv Villingen-Schwenningen, der Abteilung Landesgeschichte an der Universität Freiburg und dem Alemannischen Institut Freiburg e.V. gelungen, Experten zur Geschichte der Karolingerzeit für diese Tagung in Villingen-Schwenningen zu gewinnen. Deren Ergebnisse dieser dreitägigen Konferenz sind nun in diesem Band versammelt. Neben der Urkunde selbst werden die Baar im früheren Mittelalter, die beteiligten Personen und Institutionen sowie mit Alemannien und dem Reich in der Zeit Ludwigs des Frommen der größere Kontext in den Blick genommen.
Dendorfer, Jürgen/ Maulhardt, Heinrich/ Regnath, Johanna R./ Zotz, Thomas (Hrsg.): 817 – Die urkundliche Ersterwähnung von Villingen Schwenningen. Alemannien und das Reich in der Zeit Kaiser Ludwigs des Frommen, Ostfildern 2016.
Schule und Bildung am Oberrhein in Mittelalter und Neuzeit
Der vorliegende Sammelband dokumentiert die Ergebnisse der Tagung „Schule und Bildung am Oberrhein in Mittelalter und Neuzeit“, die am 10. und 11. Oktober 2014 in Neuenburg am Rhein stattfand. Angesichts der Relevanz des Themas „Schule und Bildung“ für die Zukunft unserer ,Wissensgesellschaft‘ erschien es lohnend, in dieser Hinsicht den Blick zurück in die Geschichte zu lenken, um so im besten Fall den Sinn für die historischen Bedingtheiten, den beständigen Wandel und die potenzielle Veränderbarkeit der Phänomene zu schärfen. Der vorliegende Band bietet dabei eine landesgeschichtlich orientierte Behandlung der Thematik in Schlaglichtern, indem er räumlich das Oberrheingebiet fokussiert und den zeitlichen Bogen vom 12. bis ins 20. Jahrhundert spannt.
Huggle, Ursula/Krieg, Heinz (Hrsg.): Schule und Bildung am Oberrhein in Mittelalter und Neuzeit (Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte, 60), Freiburg i. Br./München 2016.
Reform und früher Humanismus in Eichstätt. Bischof Johann von Eych (1445-1464)
Der von Prof. Dendorfer herausgegebene Band dokumentiert eine Tagung, die vom 21. bis zum 23. September 2011 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt stattfand. Für den Frühhumanismus im Reich nördlich der Alpen hatte der sog. Eichstätter Kreis um Bischof Johann von Eych (1445–1464) besondere Bedeutung. Dessen spezifisches Profil herauszuarbeiten und so am Eichstätter Beispiel die Prägung der ersten Humanistengeneration im Reich genauer zu fassen, ist das Ziel des vorliegenden Bandes. Dazu werden hier zwei ansonsten getrennte Forschungsdiskurse – der zum (Früh-)Humanismus und der zur Kirchenreform des 15. Jahrhunderts – zusammengeführt.
Jürgen Dendorfer (Hrsg.): Reform und früher Humanismus in Eichstätt. Bischof Johann von Eych (1445-1464) (Eichstätter Studien 69), Regensburg 2015.
Die Kartause St. Johannisberg in Freiburg im Breisgau
Die Geschichte und Bedeutung der um 1345 vor den Toren der Stadt gegründeten Kartause St. Johannisberg war bislang nur wenigen Spezialisten bekannt. Dies änderte sich durch eine öffentliche Tagung im Frühjahr 2011. Die dort gehaltenen Vorträge werden im vorliegenden, reich bebilderten Band erstmals publiziert.
Heinz Krieg / Frank Löbbecke / Katharina Ungerer-Heuck (Hrsg.): Die Kartause St. Johannisberg in Freiburg im Breisgau: historische und baugeschichtliche Untersuchungen (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau / Stadtarchiv 41), Freiburg i. Br. 2014.
850 Jahre Zisterzienserkloster Tennenbach: Aspekte seiner Geschichte von der Gründung (1161) bis zur Säkularisation (1806)
In dreizehn Aufsätzen wird die Geschichte des vor 850 Jahrgen gegründeten Zisterzienserklosters Tennenbach behandelt und zur Diskussion gestellt. Dabei werden Themen von der Zeit der Gründung bis zur Aufhebung des Klosters im Zeitalter der Säkularisation besprochen. Mehr zum Inhalt können Sie hier finden.
Werner Rösener / Heinz Krieg / Hans-Jürgen Günther (Hrsg.): 850 Jahre Zisterzienserkloster Tennenbach: Aspekte seiner Geschichte von der Gründung (1161) bis zur Säkularisation (1806) (Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte 59), Freiburg i. Br./München 2014.
Lehnswesen im Alpenraum / Vassalli e feudi nelle Alpi
In den vergangenen Jahrzehnten wurde in der Mediävistik eine intensive Debatte über das Lehnswesen geführt. Dabei hat sich gezeigt, dass es komplex gestaltet war und seine Formen je nach Zeit und Region divergierten. Für die Erklärung der Wandlungen, die das Lehnswesen im Laufe des 12. Jahrhunderts erfuhr, lohnt es sich, den Alpenraum als Raum gegenseitiger Beeinflussung zwischen dem Westfrankenreich, dem Regnum Italiae, Burgund und dem Reich nördlich der Alpen Aufmerksamkeit zu schenken. Das Heft widmet sich gerade vor diesem Hintergrund den Bistümern Brixen, Trient und Turin sowie dem Stift S. Maurice d’Agaune und untersucht insbesondere die „Vasallität" zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert.
Giuseppe Albertoni / Jürgen Dendorfer (Hrsg.), Das Lehnswesen im Alpenraum/Vassali e feudi nelle Alpi (Geschichte und Region/Storia e regione 22, 2013), Bozen/Bolzano 2014.
Auf Jahr und Tag. Freiburgs Geschichte im Mittelalter
Die Stadt Freiburg im Breisgau ist ein sehr frühes, wenn nicht das früheste Beispiel einer planmäßigen fürstlichen Stadtgründung des Hochmittelalters. Die Gründung der Herzöge von Zähringen war in vielerlei Hinsicht zukunftsweisend, herausragend sind die den Bürgern zugestandenen Freiheiten und Rechte. Noch heute zeugen zahlreiche Denkmäler wie das Münster, die Gerichtslaube, das Haus zum Walfisch oder die Bächle vom mittelalterlichen Freiburg. Grund genug sich eingehend mit dieser »Blütezeit« der Stadtgeschichte zu befassen. Ausgehend von zehn ausgewählten Ereignissen der Freiburger Geschichte des Mittelalters wird diese ferne, für die Stadt aber entscheidende Epoche lebendig und liegt in gut lesbarer und allgemeinverständlicher Form in diesem Buch vor.
Jürgen Dendorfer / R. Johanna Regnath / Hans-Peter Widmann (Hrsg.): Auf Jahr und Tag. Freiburgs Geschichte im Mittelalter (Schlaglichter regionaler Geschichte 1), Freiburg i. Br./Berlin/Wien 2013.
Summa Iovis. Studien zu Text und Textgebrauch eines mittelalterlichen Lehrgedichts
Um Textgeschichte und Gebrauch der sogenannten "Summa Iovis" (entstanden um 1300) zu ergründen, eines vor allem im süddeutschen Sprachraum des 15. Jahrhunderts verbreiteten Lehrtextes in Versen über die "ars dictaminis" (Briefrhetorik), werden in diesem Buch zwei Ansätze gewählt. Auf der Basis philologisch-text kritischer Methodik wird der Text zunächst konstituiert, eingehend kommentiert und hinsichtlich seiner Funktionsweise analysiert. Aus kodikologischer Perspektive wird das Lehrgedicht dann im Kontext seiner handschriftlichen Überlieferung betrachtet.
Rüdiger Lorenz: Summa Iovis. Studien zu Text und Textgebrauch eines mittelalterlichen Lehrgedichts (Ordo 13), Köln/Weimar/Wien 2013.
Die Kardinäle des Mittelalters und der frühen Renaissance
In der hierarchisch gegliederten und auf die päpstliche Spitze hin ausgerichteten Kirche des hohen und späten Mittelalters kam den Kardinälen eine zentrale Rolle zu. Als höchste, zumeist an der Kurie residierende Würdenträger waren sie vor allem mit drei Aufgaben betraut: der Papstwahl, der Leitung wichtiger kurialer Behörden und der Beratung des Papstes. Als päpstliche Legaten agierten sie an politischen Brennpunkten.
Jürgen Dendorfer / Ralf Lützelschwab (Hrsg.): Die Kardinäle des Mittelalters und der frühen Renaissance (Millennio Medievale 95. Strumenti e studi n. s. 33), Florenz 2013.
Neue Forschungen zur elsässischen Geschichte im Mittelalter
Im Oktober 2009 fand in Freiburg eine in Kooperation der Universitäten Freiburg, Mannheim, Mulhouse, Strasbourg und Trier veranstaltete Tagung statt, die dem Austausch über aktuelle Forschungsprojekte zur mittelalterlichen Geschichte des Elsass diente. Der Schwerpunkt der überwiegend aus Dissertations- und Habilitationsprojekten stammenden Tagungsbeiträge beschäftigte sich mit den Themen Kirche/Klöster und Städte. Die Beiträge sind jetzt in der Reihe "Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte" veröffentlicht worden.
Laurence Buchholzer-Remy / Sabine von Heusinger / Sigrid Hirbodian / Olivier Richard / Thomas Zotz (Hrsg.): Neue Forschungen zur elsässischen Geschichte im Mittelalter (Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte 56), Freiburg i. Br. 2012.
Burgen im Breisgau. Aspekte von Burg und Herrschaft im überregionalen Vergleich
Das Thema "Burgen" erfährt in der mediävistischen Forschung momentan eine hohe Aufmerksamkeit. Mehrere Ausstellungen und Tagungsprojekte in den vergangenen Jahren zeigten die enorme Bedeutung der Burgen für das Verständnis der mittelalterliche Gesellschaft. Im Jahre 2009 initiierte die Abteilung Landesgeschichte des Historischen Seminars der Universität Freiburg gemeinsam mit dem Historischen Institut der TU Dortmund und in Kooperation mit dem Alemannischen Institut Freiburg e.V. eine Tagung zum Thema "Burg und Herrschaft", deren Akten nun in diesem Band präsentiert werden.
Erik Beck / Eva-Maria Butz / Martin Strotz / Alfons Zettler / Thomas Zotz (Hrsg.): Burgen im Breisgau: Aspekte von Burg und Herrschaft im überregionalen Vergleich (Archäologie und Geschichte 18), Ostfildern 2012.
Unter dem Wappen der Fidel. Die Herren von Wieladingen und die Herren vom Stein zwischen Ministerialität und adliger Herrschaft
Die Herren von Wieladingen und die Herren vom Stein verwalteten im 13. und 14. Jahrhundert als Meier des Damenstifts Säckingen dessen Güterbesitz am Hochrhein, im Breisgau und Aargau. Das von beiden Familien verwendete Wappenmotiv einer bzw. dreier Fideln zeugt von einer gemeinsamen Herkunft. Der allmähliche Übergang beider Familien aus der Ministerialität in den Niederadel gestaltete sich in enger Anbindung an die Kastvögte des Stifts aus dem Haus Habsburg.