Handlungsspielräume und soziale Bindungen von Eliten im Südwesten des mittelalterlichen Reiches
Die Etablierung des neuen zähringischen Herrschaftszentrums im nördlichen Breisgau seit der Zeit des sogenannten Investiturstreits brachte für das Oberrheingebiet einen tiefgreifenden Strukturwandel des Herrschaftsgefüges mit sich. Das seit 2005 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt „Adlige Gruppenbildung und Handlungsspielräume im hochmittelalterlichen Breisgau“, das an der Abteilung Landesgeschichte des Historischen Seminars der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg angesiedelt ist, zielt ausgehend von der prosopographischen Aufarbeitung einzelner Personen darauf ab, Gruppierungen und Handlungsspielräume von Adligen, Freien und Ministerialen neben den bis 1218 dominierenden Zähringern in ihrem Wandel zu erforschen. Die Positionierung der im Breisgau agierenden Personen untereinander und gegenüber den Einfluss nehmenden übergeordneten Kräften spiegelt sich namentlich in der Überlieferung der in der Reformphase des späten 11. Jahrhunderts gegründeten Schwarzwaldklöster. Da sich das Adelsprojekt mittlerweile in der Abschlussphase befindet, bietet es sich an, die Ergebnisse im Vorfeld der Publikation noch einmal zu diskutieren, sie aber darüber hinaus auch in einen etwas weiteren räumlichen und zeitlichen Rahmen zu stellen.
Das Kolloquium ist Prof. Dr. Thomas Zotz gewidmet, der in diesem Jahr sein 70. Lebensjahr vollendet hat.
Anmeldung
Um Anmeldung wird gebeten bis 1. Dezember 2014 per Fax, E-Mail oder
telefonisch bei:
Isolde Schillinger
Historisches Seminar
Abt. Landesgeschichte
Werthmannstr. 8
D-79085 Freiburg i. Br.
Tel.: (0761) 203-3459
Fax: (0761) 203-9188
isolde.schillinger@geschichte.uni-freiburg.de
Tagungsort
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Haus zur Lieben Hand
Löwenstraße 16
D-79098 Freiburg
Programm
Freitag, 19. Dezember 2014
10.00 Uhr | Begrüßungskaffee |
10.15 Uhr | Eröffnung (Jürgen Dendorfer, Freiburg i. Br.) Einführung (Heinz Krieg, Freiburg i. Br.) |
Moderation: Alfons Zettler (Dortmund) | |
11.30 Uhr | Petra Skoda (Dresden/Freiburg i. Br.): Zwischen Nähe und Distanz. Reaktionen auf die Zähringerherrschaft im Breisgau |
12.15 Uhr | Clemens Regenbogen (Freiburg i. Br.): Handlungsspielräume Breisgauer Adelsfamilien im Vergleich |
13.00 Uhr | Mittagspause |
Moderation: Bernhard Metz (Strasbourg) | |
15.00 Uhr | Johannes Waldschütz (Freiburg i. Br.): Gütertransaktionen an südwestdeutsche Reformklöster als Spiegel sozialer Bindungen? |
15:45 Uhr | Kaffeepause |
16.15 Uhr | Anuschka Gäng(Heidelberg): Handlungsspielräume im Interregnum: Ludwig II., Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern |
Akademische Feier mit Empfang | |
Moderation: Jürgen Dendorfer | |
18.30 Uhr | Grußworte Bürgermeister Joachim Schuster (Neuenburg a. Rh.) Sigrid Hirbodian (Tübingen) |
19.00 Uhr | Matthias Werner (Jena): Würdigung des Jubilars |
19.30 Uhr | Hans-Werner Goetz (Hamburg): Die Wahrnehmung von Handlungsspielräumen in der hochmittelalterlichen Historiographie |
anschließend Buffet in den Räumen der Abteilung Landesgeschichte | |
Samstag, 20. Dezember 2014 | |
Moderation: Birgit Studt (Freiburg i. Br.) | |
9.00 Uhr | Kurt Andermann (Karlsruhe/Freiburg i. Br.): Bei Fürsten und Kaiser wohlgelitten: Konrad von Berlichingen (†1497) |
9.45 Uhr | Steffen Patzold (Tübingen): Lehnsbindungen und Handlungsspielräume der Eliten im Südwesten des Reiches: Eine Bestandsaufnahme für das 11. und 12. Jahrhundert |
10.30 Uhr | Kaffeepause |
11.00 Uhr | Claudius Sieber-Lehmann (Allschwil): Eine schwierige Beziehung: Basel und ,seine‘ Adligen |
11.45 Uhr | Olivier Richard (Muhlhouse): Adel und Bürgereid im Spätmittelalter am Oberrhein |
12.30 Uhr | Mathias Kälble (Dresden): Stadt-Land-Beziehungen. Bürgerliche Herrschaftsbildung im 13. Jahrhundert |
13.15 Uhr | Zusammenfassung (Jürgen Dendorfer) |
13.45 Uhr | Schlusswort (Thomas Zotz) |